Am preiswertesten kann man bereits mit bloßem Auge astromische Entdeckungsreisen unternehmen! Was gibt es zu sehen? An erster Stelle natürlich den Mond mit mehr oder weniger Details. Und Sternbilder, z.B. als Orientierungshilfen dort oben. Hat auch schon jeder gesehen - ich sag nur „Großer Wagen“, der ja eigentlich ein Bär ist… ;-) Sternschnuppen. Bei ausreichender Dunkelheit z.B. in den Bergen, an Seen, weitab von Städten lassen sich bereits helle Nebel erkennen. Die Milchstraße entfaltet eine Pracht und Details, die faszinieren können! Flugobjekte wie die ISS, Sateliten, Kometen. Mit geeigneten Schutzfiltern auch die Sonne - mitunter lassen sich hier schon Sonnenflecken entdecken! Viel Glück liefert sogar in Deutschland schon Polarlichterlebnisse. Das alles kann man mit bloßem Auge sehen und verfolgen. Ein Fernglas kann auch im Dunkeln dann noch weitere Details liefern und als erstes visuelles Hilfsmittel hier Einzug nehmen. Haben auch viele bereits daheim. Aber auch schon erste Schnappschüsse mit Smartphone, Fotoapparat oder auch Videokameras sind möglich. Und man entdeckt plötzlich, dass Beobachtungen über Fotos und rein mit den Augen sich in den sichtbaren Objekten schon sehr unterscheiden! Voraussetzung dazu: Ein geeignetes Stativ und eine Kamera mit manuellem Programm. Das Stativ ist nötig, weil Licht auf diese Entfernungen gesehen langsam ist! Es braucht Zeit, bis es vom Objekt der Begierde seinen Weg genommen hat und auf unseren Chip trifft, der es dann in virtuelles Celluloid bannt. Da man also die Kamera im Vergleich zu Tagaufnahmen dann länger still halten muss, ist es einfach schnell rum mit verwackelfreien Bildern aus der freien Hand. Empfehlung meinerseits ist ein Dreibeinstativ mit Kugelkopfaufnahme und Handyadapter, optional eine Fernbedienung um verwackelfrei auslösen zu können. Ein manuelles Programm wiederum ist nötig, weil in der Dunkelheit kein Autofokus und kaum eine Belichtungsautomatik zuverlässig arbeitet. Es ist daher nötig die relevanten Parameter von Hand vorgeben zu können. Belichtungszeiten, Unendlichfokus, Blende, Lichtempfindlichkeit… Mit der geeigneten Einstellung dieser Parameter kann man dann schon wirklich hübsche Stimmungen einfangen und auch erste informative Details sammeln. Natürlich bleiben die Sterne so weiter Punkte, aber vielleicht kann man so schon erste Krater auf dem Mond herausarbeiten. Hauptsächlich jedoch wird es um Panoramen, Übersichtsaufnahmen, gehen. Auch die Strichspur eines ISS- Überflugs kann man so abbilden, wenn man entsprechend lang belichtet. Das Limit wird hier so etwa bei 30 Sekunden Belichtungszeit liegen. Warum? Weil die Erde sich dreht! Die Erde und die Objekte dort oben - alles ist in Bewegung und daher kommen irgendwann Effekte, die unschön wirken und eher nicht gewollt sind. Oder doch? Aus Punkten werden Striche. Wolken verschwimmen. Es können überraschende Bilder und Erkenntnisse entstehen… Spätestens dann merkt man, dass man eine Nachführung braucht! Mit ruhigem Händchen und Erfahrung KANN man durchaus auch händisch nachführen und Ergebnisse erzielen. Früher mussten Astronomen genau dies machen. Aber da die Technik heute weiter ist, empfiehlt sich dann früher oder später der Kauf einer Montierung - einer Kombination aus Stativ, Motor und Kamerahalterung. Je nachdem, was nachgeführt werden soll, muss diese entsprechend stabil und beladbar sein… Es ist ein Unterschied, ob nur ein Handy oder ein großer Refraktor nachgeführt wird. Logisch! Und auch ist es vielleicht sinnvoll hier schon etwas mehr auszugeben, wenn man weiß, dass man später ohnehin noch mehr erreichen möchte und nicht erneut kaufen will. Andererseits beginnt dann auch das leidigste Thema der Fotografie: Das Gewicht, dass es mit sich herumzuschleppen gilt… Trotzdem aller Anfang und auch die Steigerung schwer sind und schwerer werden, ist wie gesagt ein toller Anfang oft schon mit dem möglich, was ohnehin schon vorhanden ist - selbst mit bloßem Auge!
„Wie fang ich denn nun an?“ Diese Frage stellt sich bestimmt jeder, der beschlossen hat auch „schnell mal“ so tolle Fotos von „da oben“ zu machen, wie man sie immer mehr in verschiedenen Medien findet. Meistens sehr eindrucksvoll und hey, jeder hat doch heute sein Smartphone dabei und macht prima Schnappschüsse am Tag hier und da auf Ausflügen. So ist der Wunsch nachvollziehbar diese Schnappschüsse auch in der Nacht zu schaffen. Und tatsächlich warten selbst Smartphones inzwischen mit brauchbaren Antworten für Fotoexkurse in die Astrofotografie auf. Die hilfreichste Antwort bei der Frage nach dem Beginn muss aber wie immer lauten: Das kommt darauf an! Nämlich WAS ich da oben denn sehen will. WANN ich es sehen will. Und von WO ich es sehen will. Astrofoto ist nämlich keineswegs gleich Astrofoto und wer schon mal ganz simpel versucht hat z.B. den Mond zu fotografieren mit dem Smartphone, ist vielleicht vom Ergebnis überrascht gewesen. Spätestens hier dürfte es dann klar werden, dass es je nach Fragestellung vielleicht doch mehr Aufwand ist, als man zunächst denkt. Warum ist das so? Die Antwort liegt in der Physik! Fotografie fängt Licht ein und Licht ist langsam. Da kann einfach viel auf dem Weg zu uns passieren! Doch lassen wir das mit Zahlen und Formeln zu jonglieren. Denn die einfacher verständliche Antwort liegt meines Erachtens in einem einzigen schon gefallenen Wort: LICHT! So trivial es klingt: Am Tage haben wir einfach genug Licht um Details, Farben, Motive mit einem schnellen Klick abzubilden. Die Technik ist inzwischen so weit, dass selbst mit Smartphones inzwischen am Tage fantastische Aufnahmen gelingen. Auch am Tage ist die Fotografie ein weites Feld und bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Schon am Tage kann man mit vielen Hilfsmitteln und Parametern seine und verschiedende Ziele erreichen. Zusammengefasst gilt für Tagaufnahmen: Fokus, Blende, Belichtungszeit einstellen - abdrücken. Oft auch in Automatikprogrammen schon von ganz allein realisierbar. Einzelbild fertig! Natürlich sehr vereinfacht! Auch hier kann es schnell komplexer werden. Aber viele Fragestellungen der Nacht, tauchen am Tage einfach nicht auf! Der Hauptunterschied ist sicher, dass Tagfotografie ohne Hilfsmittel, mit Einzelbildern und ohne Nachbearbeitung gut funktionieren kann - in der Nacht wird es in der Regel für wirklich gute Ergebnisse nicht um Einzelbilder gehen, sondern fast immer eine Nachbearbeitung nötig werden und um eine bestimmte Fragestellung gezielt optimal zu beantworten, fast immer Hilfsmittel brauchen! Hat man das mal erkannt, wird es leider mit dem Vorhaben „bunte Fotos“ zu machen dann einhergehen, wie bei jedem Hobby auch gewisse Investitionen einzuplanen und leider ist die Astrofotografie, durchaus recht kostenintensiv. Die gute Nachricht ist: Schon mit bloßem Auge kann man Astronomie betreiben. Die schlechte ist: So unendlich die Weiten des Weltalls sind, so unendlich ist auch die Möglichkeit in das Hobby zu investieren! Auch wenn die Technik inzwischen viel weiter, preiswerter und verbreiteter ist - noch immer wird es leider früher oder später um Wünsche gehen, die das eigene Budget schnell sprengen!