Für die Astrofotografie nutze ich - über die Jahre zusammengekommen - verschiedene Setups. Bei guter Vorbereitung und Organisation des Beobachtungstandortes lassen sich durchaus mehrere davon parallel betreiben und während das eine langzeitbelichtet, kann am anderen entweder eingestellt oder beobachtet werden. Welches Setup zum Einsatz kommt hängt natürlich jeweils von der Zielfragestellung ab. Jedes für sich bietet Variationsmöglichkeiten in Hinsicht auf Nachführung, Barlows, Filter, … Hier mal ein kleiner Überblick:
fotografisch (MINI-V, 14mm bis 1600mm) fotografisch (MINI-C, 14mm bis 800mm) fotografisch (MINI-A, 14mm bis 800mm) TS94EDPH (MIDI-L, 414mm bis 517mm) CELESTRON 130 SLT (MIDI-S, 650mm) EVOSTAR 150ED (MAXI-L, 1200mm) PHOTON 10‘‘ (MAXI-S, 1200mm) TS CASSEGRAIN 10‘‘ (MAXI-C, 3600mm) LUNT LS40/HaB1200 (SONNE-L, 400mm)
Fotografisch lassen sich eher großflächige Nebel gut abbilden. Aber auch Sternbilder als Ganzes, die Milchstraße, der Mond, die Sonne, Planeten. Details sind schnell Grenzen gesetzt. Aber für ein paar Krater auf dem Mond, Sonnenflecken auf der Sonne und den Ring des Saturn, ja sogar für Monde des Jupiter lässt sich hier relativ simpel ein überzeugendes Ergebnis erreichen. Zur Nachführung nutze ich sofern nötig oder sinnvoll die Skywatcher StarAdventurer 2i. Je nach verwendetem Objektiv kann aber auch auf diese verzichtet werden und mit einem Standardfotostativ gearbeitet werden. Mit Freihand habe ich durchaus auch brauchbare Resultate für sehr lichtstarke Objekte erzielt. Aber prinzipiell rate ich eher davon ab. Zum Einsatz kommen eine astromodifizierte EOS 750, eine Vollformat EOS R oder auch eine EOS 90D cropped. MINI heißen diese Setups, weil sie im Vergleich eben reltaiv wenig Aufwand bedeuten.
MIDI ist da schon mit etwas mehr Aufwand verbunden. Die Gewichte sind aber noch gut handlebar und der Platzbedarf ist ohne Kofferraumtetris zu regeln. Neben dem optischen Equipment braucht es hier dann auch einiges an elektrischem Kram. Ein neues Kistchen… Neben einer Nachführung durch die CELESTRON AVX, machen hier weitere Hilfsmittel Sinn um speziellere Fragestellungen zu bearbeiten. Mehr Öffnung bietetet mehr Detail. Für mittlere Nebel, Oberflächenstrukturen auf Mond und Sonne oder Aufnahmen der kompletten Sonnen- oder Mondscheibe mit bestmöglichen Bedingungen oder gar im H-Alpha wähle ich dieses Setup. Ist auch schnell mal eingeladen, wenn es spontan gute Sichtbedingungen gibt und die Zeit es zulässt.
Den größten Aufwand bedeutet dann die Wahl des MAXI-Setups. Je nach Fragestellung werden hier die langbrennweitigen Varianten Cassegrain, Reflektor oder Refraktor eingeladen, die ihrerseits dann eine massivere Montierung benötigen. Natürlich bieten diese Varianten dann auch ein riesiges Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und da man nie weiß, was einen erwartet und man diesen Aufwand an sich nur betreibt, wenn lange Nächte mit guten Bedingungen zu erwarten sind, nimmt man dann eigentlich auch immer alles mit was geht. Ein MAXIMUM an Einsatz - aber eben auch maximale Möglichkeiten und maximal überzeugende Resultate. Mit diesen Öffnungen und Brennweiten lassen sich dann auch kleinere/entferntere Nebel, detailiertere Planetenaufnahmen, Details auf Mond- und Sonnenoberfläche in Szene setzen. Mit geeigneten Filtern kann man sogar den kleinen Punkten Details entlocken und Doppelsterne enttarnen, Spektren bestimmen in denen Sterne strahlen, Bewegungen ausmachen und sogar zum Beispiel die ISS mit entsprechenden Details verfolgen und einfangen. Die große Überwindung ist natürlich dann immer das Packen! Aber bisher konnten mich die Neugier und die Resultate immer wieder auf‘s Neue motivieren. Der Vollständigkeit halber sei noch ein rudimentär vorhandener Dopson erwähnt, der mit 1200mm ebenfalls in die MAXI-Kategorie fällt aber eher nicht mehr zum Einsatz kommt.
Unter Sonstiges und Hybride fallen schließlich ein paar besondere Projekte und Kombinationen. In einem Projekt widme ich mich der Meteordokumentation in Form einer AllSky-Kamera. Die QUARKS sind flexibel in allen Größenordnungen zur Sonnenbeobachtung einsetzbar. Besondere Objekte machen auch besondere Setups nötig und so ist man hier und da dann auch mal mit Schrauben und Basteln beschäftigt. Oder plötzlich landet mal ein spannender Vogel im Sucher. Flugobjekte irdischen Ursprungs (Flugzeuge…). tauchen unvermittelt vor Objekten auf Oder, oder, oder… In der Regel fallen diese Projekte in die Rubrik MAXI - am Aufwand gemessen und dem mitgeführten Equipment. Letzteres ist dann eben ein Kistchen mehr oder voller, wenn man eh schon alles mitnimmt - daher eben auch in der Regel MAXI obwohl in der Anwendung dann eher MINI…